Beschreibung
Über die ESG-Umsetzungsstudie 2024 (zeb) – Deutschland
zeb hat die ESG-Studie in Zusammenarbeit mit dem Liechtensteinischen Bankenverband durchgeführt. Es wurden 37 Fragen gemeinsam mit Fachleuten entwickelt und validiert, die fünf übergeordneten Handlungsfeldern zuzuordnen sind:
- Wettbewerbspositionierung
- Netto-Null-Ambition und -Steuerung
- Risikomanagement
- Datenmanagement
- Geschäftsmöglichkeiten
Einblicke in die Inhalte und Ergebnisse unserer ESG-Studie
Europas Banken stehen mehrheitlich noch am Anfang der Transformation zur Nachhaltigkeit!
Das zeigen unsere Studienergebnisse unter 36 Groß-, Landes- und inlandorientierten Banken, die in Deutschland, Österreich, Liechtenstein, der Schweiz oder international tätig sind. Die Antworten der befragten Institute – mehrheitlich Vorstände und ESG-Verantwortliche – ergaben einen durchschnittlichen „ESG-Reifegrad“ von ca. 34 %.[1]
Zurückhaltende Einschätzung der ESG-Kompetenz
Die Umfrageergebnisse zeigen ferner, dass die Banken ihre ESG-Kompetenz in den Bereichen Wettbewerbspositionierung, Netto-Null-Emissionen, Risiko- und Datenmanagement sowie Geschäftsmöglichkeiten überwiegend zurückhaltend einschätzen.
Die meisten der befragten Teilnehmer gehen den Abbau von Emissionen auf Netto-Null mit unterschiedlichen Zielen an, berücksichtigen ESG-bezogene Risiken bisher noch nicht ausreichend, betrachten das Datenmanagement aufgrund mangelnder Verfügbarkeit von ESG-Daten als eine große Herausforderung und weisen offene Potenziale beim Vertrieb von ESG-Produkten sowie -Dienstleistungen auf. Die Mehrheit der Institute befindet sich nach zeb-Bewertung in diesen wichtigsten ESG-Handlungsfeldern auf der ersten von drei Stufen.
Um die volle „ESG-Reife“ zu erreichen, müssen sich Banken insbesondere auf die Verbesserung ihrer ESG-Datenkompetenz konzentrieren, …
… ESG-Faktoren fest in Managementprozessen wie auch Governance-Strukturen verankern und alle Stakeholder in die weitere ESG-Transformation voll einbeziehen – nach der Devise „Nicht predigen, sondern informieren“ sollten Banken ihre ESG-Lenkungsposition einnehmen.
[1] Ein ESG-Reifegrad von 100 % würde bedeuten, dass ein Institut eine komplette Erfüllung der positiven Ausprägungen der gestellten Fragen aufweist.
Schwerpunkt und Relevanz der ESG-Studie
Wir haben uns in der Befragung schwerpunktmäßig auf das „E“ in ESG konzentriert. Im Global Risk Perception Survey 2024 des Weltwirtschaftsforums stehen Umweltrisiken wie extreme Wetterereignisse, abnehmende Biodiversität oder die Verknappung natürlicher Ressourcen ganz oben auf der Gefahrenskala.
Die Risiken des Klimawandels sind für Wirtschaft, Politik und Gesellschaft klar umrissen und von höchster Relevanz – sowohl in der kurzen als auch in der langen Sicht. Diese zeb-Studie fußt auf der Erfahrung, dass viele Banken vor großen Herausforderungen beim Thema ESG stehen. Wir sehen diese Studie als Ansporn für alle Banken, die Stufen zur ESG-Reife weiter zu steigen. Denn die Berücksichtigung von ökologischen, sozialen und Governance-Faktoren lohnt sich – wie auch die „Vorreiter“ in dieser Studie beweisen.
Zudem wird trotz aller Herausforderungen ESG für Europas Banken eine Kernaufgabe bleiben. Seit der Unterzeichnung des Pariser Klimaabkommens im Jahr 2015 hat sich die Zahl neuer ESG-bezogener Gesetze und regulatorischer Maßnahmen in der EU, der Schweiz und Liechtenstein vervielfacht. Viele der immer neuen Anforderungen umfassen nicht nur zusätzliche Berichtspflichten, die schwer zu beschaffende oder oft kaum vorhandene Daten erfordern, sondern greifen auch direkt in Prozesse und Geschäftsmodelle ein. Ein Ende der politischen und regulatorischen Ideenflut ist derzeit nicht absehbar.
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